15.000 Kilometer Mitfahrmöglichkeiten
21.01.2025Seit gut 100 Tagen können Beschäftigte zahlreicher Unternehmen in Unterfranken die Mitfahr-App uRyde nutzen – auch Beschäftigte und Studierende der JMU. Mehr als 3.800 Fahrten wurden damit bereits angeboten.
Wer auf seiner morgendlichen Fahrt mit dem Pkw zur Arbeit mal wieder im Stau auf Würzburgs Einfallstraßen steht und einen Blick nach rechts oder links riskiert, wird feststellen: In den meisten Autos sitzt nur eine Person. Dabei haben viele Fahrerinnen und Fahrer häufig das gleiche Ziel: Mitglieder der Universität wollen ans Hubland oder an den Sanderring, Beschäftigte des Klinikums nach Grombühl, andere einfach in die Innenstadt.
Man stelle sich vor, alle, die ähnliche Wege zurücklegen, würden sich verabreden und zu zweit, zu dritt oder zu viert in einem Auto sitzen. Der Stau wäre so gut wie verschwunden – und auch die Umwelt würde davon profitieren, weil sich Emissionen und Lärm drastisch verringern.
Die Möglichkeit, sich einfach und unkompliziert zum gemeinsamen Fahren zu verabreden, haben Beschäftigte und Mitglieder vieler Betriebe und Institutionen in Unterfranken seit dem 1. Oktober 2024. Zu diesem Zeitpunkt ist die Mitfahr-App von uRyde an den Start gegangen. Sie bietet allen Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, ihre alltäglichen Wege nachhaltiger zurückzulegen. Das Angebot steht auch allen Mitgliedern der Universität Würzburg zur Verfügung – egal, ob Studentin, Mitarbeiter im Technischen Betrieb oder Professorin.
Mehr als 3.800 Fahrten im Angebot
Ein Blick auf die aktuelle Auswertung zeigt: Das Angebot kommt an – es gibt aber durchaus noch Luft nach oben. Insgesamt 3.882 Fahrten wurden seit dem 1. Oktober 2024 in Unterfranken über uRyde angeboten (Stand: 13. Januar 2025). Die Fahrtstrecke betrug knapp 112.000 Kilometer. Von Mitgliedern der JMU wurden insgesamt 475 Fahrten angeboten mit einer Länge von knapp 15.000 Kilometern.
Auf 15.000 Kilometern geben Benziner im Durchschnitt mehr als zwei Tonnen klimaschädliches CO2 an die Umwelt ab. Wenn sich also bei 475 Fahrten jeweils zwei Mitglieder der JMU für eine Fahrt zusammenschließen und einer von ihnen dafür sein Auto stehen lässt, würde dies eine Einsparung von gut einer Tonne Kohlendioxid bedeuten.
Arbeitgeberübergreifende Mitfahrmöglichkeiten
Das Prinzip hinter der App ist simpel: Nach der Anmeldung können Nutzerinnen und Nutzer ihre Fahrten mit dem Auto in Echtzeit und On-Demand inserieren oder angebotene Fahrten buchen. Ein KI-basiertes Matching sucht nach den besten Verbindungen und kombiniert dafür ÖPNV-Angebote, Werks- und Shuttlebusse (wo vorhanden) sowie arbeitgeberübergreifende Ridesharing-Angebote. Selbst spontane Pkw-Fahrten können angeboten und gebucht werden.
Arbeitgeberübergreifend bedeutet: Studierende der JMU können natürlich auch mit Beschäftigten des Klinikums beispielsweise von Schweinfurt nach Grombühl fahren, und Unimitarbeiter, die am Sanderring arbeiten, nehmen selbstverständlich auch Mitarbeiterinnen der VR-Bank auf ihrem Heimweg von der Innenstadt nach Volkach mit. Was das Angebot für Unimitglieder jetzt noch attraktiver macht: Seit Kurzem ist auch die THWS Würzburg-Schweinfurt Partnerin von uRyde. Damit sollte das Angebot an Fahrten in der Region noch einmal deutlich steigen.
Finanzielle Vorteile für die Anbieter
Von der geteilten Fahrt profitiert übrigens nicht nur die Umwelt; auch die Anbieter von Fahrten dürfen sich über finanzielle Vorteile freuen. Sie können ihren Mitfahrern bis zu 20 Cent pro Kilometer berechnen und erhalten den Betrag entweder in bar am Ende der Fahrt oder bekommen ihn über das in die App integrierte Bezahlsystem gutgeschrieben. Alternativ können sie ihre Einnahmen automatisch an ein Umwelt- oder Sozialprojekt spenden.
„Mit der uRyde-App stellt die Universität Würzburg ihren rund 4.600 Beschäftigten und 27.000 Studierenden, von denen viele täglich pendeln, eine nachhaltige Alternative für den Weg zur Uni und wieder nach Hause zur Verfügung. Dies unterstützt das Bestreben der Uni, klimafreundliche Mobilität zu fördern“, sagte Anja Schlömerkemper, Vizepräsidentin der Julius-Maximilians-Universität, bei der Vorstellung des Projekts. „Die erste Auswertung nach 100 Tagen zeigt, dass das Angebot angenommen wird. Ich würde mich allerdings freuen, wenn es in den nächsten 100 Tagen noch einmal kräftig wächst“, so Schlömerkemper.
Ausführliche Informationen finden Uni-Mitglieder hier.