Die Überwältigung eines Kontinents
12.11.2024Vor 140 Jahren fand in Berlin die „Afrika-Konferenz“ statt. Wie sich dieses historische Ereignis noch heute auf den Kontinent und seine Menschen auswirkt, diskutiert das Schelling-Forum am Samstag, 16. November 2024.
Mitte November 1884 begann auf Einladung Otto von Bismarcks die „Afrika-Konferenz“ in Berlin: Ohne auch nur einen Vertreter afrikanischer Interessen einzuladen, verhandelte das Deutsche Reich mit anderen europäischen Staaten, den USA und dem Osmanischen Reich über ihre imperialen Ansprüche.
Oberstes Ziel der Konferenz war es, die europäische koloniale Expansion und Beherrschung Afrikas einvernehmlich zu regeln und rechtlich abzusichern. Auch Deutschland errichtete Kolonien in Afrika. Bis heute wirken sich die Folgen des Kolonialismus auf das Leben der Menschen in Afrika, auf ihre politischen Systeme, ihre Wirtschaft und Gesellschaften aus.
Welcher Stellenwert kommt der Berliner Afrika-Konferenz zu? Welche Verantwortung trugen Otto von Bismarck und das Auswärtige Amt für die Kolonialisierung afrikanischer Territorien und für die damit einhergehende koloniale Gewalt? Wie wirken sich diese historischen Ereignisse auf die Gegenwart der Menschen aus? Inwiefern sind geopolitische Konstellationen und Politiken von heute Folgen der Berliner Afrika Konferenz? Und wie kann die deutsche Gesellschaft mit ihrem kolonialen Erbe umgehen?
Über diese Fragen sprechen die Afrikahistorikerin Brigitte Reinwald, der Germanist David Simo und der Historiker Carlos Alberto Haas.
Ort und Zeit
140 Jahre Berliner Afrika-Konferenz
Samstag, 16. November 2024, 17 Uhr, Schelling-Forum, Klinikstraße 3, 97070 Würzburg
Zu den Personen
Prof. Dr. David Simo ist emeritierter Professor für German Studies an der Université de Yaoundé 1 in Kamerun. Er ist Reimar-Lüst-Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Fritz Thyssen Stiftung.
Prof. Dr. Brigitte Reinwald ist Professorin für die Geschichte Afrikas am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover.
Dr. Carlos Alberto Haas war von 2013 bis 2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte (IfZ) und ist seit April 2020 Akademischer Rat a.Z. am Historischen Seminar der LMU München.
Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei und erfolgt über das Buchungsportal an. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an schelling-forum@badw.de.