400 km auf dem Jakobsweg - Würzburger Brustkrebspatientin geht ihren Weg
Am 19. Tag der Wanderung hat Annette Moritz 420 km zu Fuß zurückgelegt. Auch wenn die Wetterbedingungen zu Beginn nicht optimal waren, so hat sie trotz Eis und Hagel die Pyrenäen mit viel Energie bezwungen. In den Herbergen werden die Pilger sehr freundlich aufgenommen und auch wenn die Hütten bisweilen sehr rustikal sind, so ist die Wanderung selbst ein großer Gewinn.
Um auch Freunde und andere Betroffene an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen, schickt die Zellingerin per E-Mail Fotos und kurze Schilderungen:
"Bis nach Santiago sind es noch knapp 400 km und der Weg ans Meer einfach 120 km. An Pfingsten möchte ich in Santiago in der Kathedrale am Pilgergottesdienst teilnehmen. Dort schwingt dann die riesige Weihrauchkugel durch das Kirchenschiff.
Die Kathedralen und Kirchen sind von unglaublicher Baukunst. Die Pilgermessen haben einen großen spirituellen und stärkenden Anteil auf dem Camino (Spanisch: Weg). Ergriffen und von Tränen gerührt sitze ich oft klein in der Kirchenbank. Gerührt deshalb, weil ich mir nach den Krebstherapien die Möglichkeit gebe, mir diese Auszeit zu gönnen. Waren die letzten Jahre doch persönlich sehr schwierig. Auch das Leiden und den Tod von lieben Freunden und Familienmitgliedern versuche ich auf dem Weg zu verarbeiten."