Die Universität Würzburg 1946 bis 1960
Von den Jahren des Wiederaufbaus erzählt der zweite Teil der Wanderausstellung „Zerstörung – Umbruch – Aufbruch“ des Universitätsarchivs. Sie ist aktuell im Zentralen Hörsaalgebäude am Hubland zu sehen. Im Januar wandert sie in die Universität am Sanderring.
Der Schrecken des Zweiten Weltkrieges hatte auch Würzburg nicht verschont. Bei dem Bombardement der Stadt durch die Alliierten am 16. März 1945 waren weite Teile der Stadt zerstört worden. Die Universität Würzburg hatte Gebäude, Einrichtung, wissenschaftliche Gerätschaften und ganze Bibliotheksbestände im Feuersturm verloren. Mit dem Ende des nationalsozialistischen Machtapparates waren auch dessen Ämter und Institutionen aufgelöst worden.
Die Chancen der „Stunde Null“
Die „Stunde Null“ barg jedoch auch Chancen: Bald schon bemühten sich die Universitätsangehörigen um die Wiederbelebung der Alma Julia. Mit großem Eifer wurde trotz aller Widrigkeiten bereits im Jahre 1945 der Wiederaufbau vorangetrieben. Dennoch sollten einige Jahre vergehen, bis ein geregelter Betrieb in der wiedereröffneten Universität erreicht wurde.
Dafür mussten zunächst die Grundlagen sichergestellt werden. Nicht nur die immensen Schäden an den historischen Universitätsgebäuden waren zu beheben, sondern auch die Spuren des Dritten Reichs zu tilgen. So musste die Verwaltungsstruktur, die durch die Nationalsozialisten nach dem totalitären Prinzip umgestaltet worden war, in ihren ursprünglichen Zustand zurückgeführt werden. Die Entnazifizierung machte die Suche nach geeignetem Personal zur Herausforderung und konnte personelle Kontinuitäten dennoch nicht verhindern.
Die neue Wanderausstellung
Von diesen Jahren erzählt der zweite Teil der Wanderausstellung „Zerstörung – Umbruch – Aufbruch“ des Universitätsarchives, für deren Konzeption und Umsetzung Mareile Mansky und Marie-Thérèse Reinhard verantwortlich zeichnen. Während der erste Teil sich der Universität zum Ende des Zweiten Weltkrieges widmete, wird nun der schwere Weg des Wiederaufbaues beleuchtet. Dabei liegt der Fokus auf der Situation an den einzelnen Fakultäten und der Entnazifizierung insbesondere des wissenschaftlichen Personals. Weitere Themen sind die Situation der Studierenden in den Nachkriegsjahren, das Wiederaufleben der unter der NS-Diktatur aufgelösten studentischen Verbindungen sowie der Einfluss der US-amerikanischen Militärregierung.
Ausstellungsorte und -zeiten
Die Ausstellung ist noch bis zum 23. Dezember im Atrium des Zentralen Hörsaalgebäudes Z6 am Campus Hubland Süd zu sehen. Vom 9. Januar bis 17. Februar 2017 gastiert sie im Lichthof der Neuen Universität am Sanderring, bevor sie im März und April im ZIM/ZOM des Universitätsklinikums in Grombühl aufgestellt wird.