Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder mit Siebold-Medaille geehrt
Vor 30 Jahren wurde die Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg gegründet. Jetzt ehrten das Universitätsklinikum Würzburg und die Medizinische Fakultät der Uni Würzburg die großen Verdienste des Vereins mit der Siebold-Medaille.
Im Jahr 1983 haben die Familien von krebskranken Kindern den Verein „Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg“ ins Leben gerufen, um deren Behandlungssituation zu verbessern. Der bei der Gründung noch kleine Kreis von Aktivisten hat sich seither zu einer Institution mit über 600 Mitgliedern entwickelt. Heute ist die Elterninitiative der größte aktive Förderer des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) – allein in den letzten zehn Jahren flossen von ihr 8,5 Millionen Euro in verschiedene Projekte und Aktionen rund um die Onkologie der Universitäts-Kinderklinik.
Auszeichnung für kontinuierlichen Einsatz
Die Medizinische Fakultät der Uni Würzburg und das Klinikum nahmen das 30-jährige Jubiläum der Elterninitiative zum Anlass, dem Verein für seine herausragenden Verdienste bei der Versorgung krebskranker Kinder sowie die Unterstützung der Leukämie- und Krebsforschung zu danken. Als Ausdruck dieses Dankes verliehen Prof. Christoph Reiners, der Ärztliche Direktor des UKW, und Prof. Matthias Frosch, der Dekan der Medizinischen Fakultät, am 25. November dieses Jahres der Elterninitiative die Carl-Caspar-Siebold-Medaille. Mit der Auszeichnung werden Personen und Institutionen geehrt, die sich kontinuierlich für den Ausbau der Medizinische Fakultät und des Klinikums einsetzen. Carl Caspar Siebold war im 18. Jahrhundert Professor an der Würzburger Universität und wurde wegen seiner Verdienste auf dem Gebiet der Medizin in den Adelsstand erhoben. Er ist der Großvater des berühmten Japanforschers Phillip Franz von Siebold.
Weites Tätigkeitsfeld
Beim Festakt zur Auszeichnung wurde die große Spannbreite des Engagements der Elterninitiative deutlich. So finanziert die Initiative unter anderem zusätzliche Pflege- und Arztstellen auf der Kinderkrebsstation „Regenbogen“, auf der Stammzelltherapie-Station „Schatzinsel“ und in der Tagesklinik und onkologischen Ambulanz „Leuchtturm“. Sie sorgt für die kindgerechte Ausstattung der Stations- und Spielzimmer und ermöglicht, dass Klinikclowns und eine Musiktherapeutin die Kinder besuchen können. Ferner verwaltet und betreibt der Verein zehn Wohnungen in Kliniknähe, die von weiter entfernt lebenden Angehörigen kostenlos genutzt werden können.
Handeln mit menschlicher Wärme
Diese und viele weitere ehrenamtliche Leistungen erbringen die Aktiven der Elterninitiative laut Prof. Christian P. Speer, dem Direktor der Würzburger Universitäts-Kinderklinik, „mit unglaublichem persönlichen Engagement sowie einem hohem Maß an menschlicher Wärme und Humor“. Eine Erfahrung, die auch Prof. Paul-Gerhardt Schlegel, der Leiter der Pädiatrischen Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation am UKW, teilt: „Die Elterninitiative ist der warme Rückenwind, der uns zusätzlich motiviert, uns mit aller Kraft für die jungen Patienten und ihre Angehörigen einzusetzen“.
Solidarität als Antrieb
Stellvertretend für den geehrten Verein nahmen dessen Vorsitzende Jana Lorenz-Eck und Gründungsvorsitzende Heidrun Grauer die Carl-Caspar-Siebold-Medaille nebst Urkunde entgegen. In ihrer Dankesrede unterstrich Heidrun Grauer, dass Solidarität die Haupttriebfeder für den persönlichen Einsatz bei der Elterninitiative sei: „Solidarität mit Familien, die alle ein ähnliches Schicksal tragen müssen, aber auch Solidarität mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kinderkrebsstationen des Uniklinikums, mit denen es seit 30 Jahren ein vertrauensvolles Miteinander gibt.“