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Neue Fraunhofer-Gruppe

18.06.2011 |
Von Presestelle Uni WÜ
Bayerns Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel überreicht den Förderbescheid über drei Millionen Euro an Professor Randolf Hanke, den Leiter der neuen Fraunhofer-Projektgruppe. Foto: Robert Emmerich

Mit einer Projektgruppe für Nano-Röntgensysteme ist das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS (Erlangen) erstmals mit einem Standort in Würzburg vertreten. In enger Kooperation mit der Universität entwickeln die Forscher hier für die Industrie Systeme, mit denen sich Materialien zerstörungsfrei prüfen lassen. Der Freistaat Bayern fördert die Aktivitäten mit rund drei Millionen Euro.

Mit modernster Röntgentechnik wichtige Materialkennwerte feststellen und detaillierte Bilder aus der Nanowelt erzeugen: Dieses Ziel verfolgt die neue Fraunhofer-Projektgruppe auf dem Campus Hubland-Nord in Würzburg. Moderne Röntgenquellen, neuartige Detektoren und neue Software hätten auf diesem Gebiet in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte möglich gemacht, so Projektgruppenleiter Randolf Hanke. Die Anwendungsgebiete seien breit gestreut; sie reichen von der Aufbau- und Verbindungstechnologie in der Mikroelektronik und der Halbleitertechnologie bis hin zu neuartigen Funktionsmaterialien und Verbundwerkstoffen.

Der Freistaat Bayern unterstützt diese Forschungen mit rund drei Millionen Euro. Professor Hanke, der neben der Projektgruppe auch den im Jahr 2010 geschaffenen Lehrstuhl für Röntgenmikroskopie an der Universität leitet, nahm den Förderbescheid bei einer Feier von Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel entgegen.

Die Projektgruppe sei ein weiterer Puzzlestein für die Vernetzung der Fraunhofer-Institute mit Universitäten, so Professor Heinz Gerhäuser, Leiter des Erlanger Instituts, in seinem Grußwort. Würzburgs Oberbürgermeister Georg Rosenthal sprach von einem bedeutenden Schritt für den Wissenschaftsstandort Würzburg – „denn aus Projektgruppen können Institute werden“. Dass zusätzliche außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wichtig für Würzburg seien, darauf wies auch Universitätspräsident Alfred Forchel hin.

Über die Fraunhofer-Projektgruppe

Insgesamt 25 Beschäftigte sollen in der neuen Projektgruppe „Nano-Röntgensysteme zur Materialcharakterisierung“ auf rund 600 Quadratmetern Büro- und Laborfläche einmal tätig sein. Zurzeit werden dafür Räume im Gebäude 64 auf dem Campus Hubland-Nord hergerichtet. Voraussichtlich Anfang September werden sie in Betrieb genommen.

Die Projektgruppe arbeitet eng zusammen mit dem Lehrstuhl für Röntgenmikroskopie und dem Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik in Fürth. Dabei konzentrieren sich die Wissenschaftler auf Prüfverfahren im Mikro- und Nanobereich. Das Fraunhofer-Team beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem Aufbau neuer Laborsysteme, die Universitätsforscher mit Grundlagen der höchstauflösenden Röntgenbildgebung und der Nano-Computertomographie.

Über das Fraunhofer-Institut

Das 1985 gegründete Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS mit Hauptsitz in Erlangen und Standorten in Nürnberg, Fürth, Würzburg, Ilmenau und Dresden ist das derzeit größte Institut in der Fraunhofer-Gesellschaft.

Weltweit bekannt wurde das Institut durch seine maßgebliche Beteiligung an der Entwicklung der Audiocodierverfahren mp3 und MPEG AAC. In enger Kooperation mit den Auftraggebern aus der Industrie forschen und entwickeln die Wissenschaftler unter anderem auf den Gebieten digitaler Rundfunk und Kinotechnik, integrierte Schaltungen und Sensorsysteme, Hochgeschwindigkeitskameras, Ultrafeinfokus-Röntgentechnologie, Bildverarbeitung und Medizintechnik.

Kontakt

Prof. Dr. Randolf Hanke, Lehrstuhl für Röntgenmikroskopie der Universität Würzburg, T (0931) 31-83289,

Randolf.Hanke(at)physik.uni-wuerzburg.de