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Von Würzburg in die Welt

14.02.2017 | ALUMNI
Joachim Kuhn (r.) von va-Q-tec beim Gang an die Börse zusammen mit Hauke Stars, Mitglied des Vorstands der Deutschen Börse. (Foto: va-Q-tec)
Joachim Kuhn (r.) von va-Q-tec beim Gang an die Börse zusammen mit Hauke Stars, Mitglied des Vorstands der Deutschen Börse. (Foto: va-Q-tec)

Nach der Promotion in Physik ein eigenes Unternehmen gründen? Im Anschluss an seine Tätigkeit im Zentrum für angewandte Energieforschung Bayern hat Alumnus Dr. Joachim Kuhn genau das getan. Im Jahr 2001 ging er mit seiner Firma „va-Q-tec“ an den Start.

Was arbeiten Absolventen der Universität Würzburg? Um den Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, hat Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks, ausgewählte Ehemalige befragt. Diesmal ist Dr. Joachim Kuhn an der Reihe. Kuhn hat an der Julius-Maximilians-Universität im Fach Physik promoviert. Seine Firma „va-Q-tec“ produziert und vertreibt Vakuumisolationspaneele, Wärme- und Kältespeichermedien. Die Technik wird in Verpackungen, bei der Gebäudeisolierung oder der technischen Isolation, zum Beispiel bei Kühlschränken eingesetzt. 2016 ist das Unternehmen erfolgreich an die Börse gegangen.

Herr Dr. Kuhn, wie sind Sie auf Ihre Produktidee gekommen? Wir haben geforscht und entwickelt und waren dann irgendwann der Meinung, dass es einen Markt für unser Produkt, das Vakuumisolationspaneel, geben muss. Wir sind davon ausgegangen, dass viele Leute und Branchen das VIP kaufen würden. Das war aber leider nicht so. Deshalb mussten wir das Produkt erst weiterentwickeln, andere Geschäftsmodelle erstellen und neue Kunden gewinnen.

Können Sie in wenigen Sätzen den Gründungsprozess beschreiben? Bei der Gründung wussten wir noch nicht genau, was auf uns zukommen würde. Es geschah vieles durch „Learning by doing“. Mein Gründerkollege Dr. Roland Caps hat sich schon immer sehr für die Forschung und Entwicklung interessiert, während ich zu meinem physikalischen Wissen noch eine starke Neigung zu wirtschaftlichen Themen habe. So haben wir uns prima ergänzt.

Sie erhalten Auszeichnungen und sind letztes Jahr an die Börse gegangen. Was macht den Erfolg Ihres Unternehmens aus? Wir haben mehrere gute Produkte und einige innovative, gute Geschäftsmodelle. Zudem leben wir die große Verantwortung, unseren Kunden ein sehr gut funktionierendes Produkt zu liefern und ein verlässlicher Partner zu sein. Wir haben eine tolle Unternehmenskultur, geprägt von einem innovativen Spirit, der zu einem guten Teil aus unserem universitären Umfeld kommt.

Wie schaffen Sie es, langfristig gut mit Aspekten wie Erfolgsdruck und Verantwortung für eine wachsende Mitarbeiterzahl umzugehen? Das Unternehmen muss sich hier ständig weiterentwickeln und sich teilweise auch neu erfinden. Neue Strukturen oder neue Bereiche aufzubauen gehört bei uns zum Tagesgeschäft. Ich freue mich, wenn unsere Mitarbeiter und Kunden zufrieden sind, das gibt einem auch Kraft und Stärke.

Was sind Ihre persönlichen Ziele für die Zukunft? Ich freue mich, wenn es weiter so gut läuft und wenn die VIP-Technologie, deren Pionier wir sind, ihren globalen und branchenübergreifenden Weg geht. Mein Ziel ist es zu helfen, diese Technologie zu einem weltweiten Standard zu machen. Dabei kann ich mich auch persönlich weiterentwickeln und zu neuen Grenzen aufbrechen.

Vielen Dank für das Gespräch!