Supportiv-Studien
Studien zu "Psychoonkologie" und "Komplementäre Onkologie Integrativ"
Ursachen aufklären, Diagnose und Behandlung weiterentwickeln – Studien dienen dem Ziel, gezieltere und wirksamere Strategien in Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen zu erforschen und zu entwickeln und damit die gezielte Behandlung von Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Bitte informieren Sie sich hier über laufende Studien zu therapiebegleitenden Angeboten:
Auswirkungen einer psychoonkologischen Intervention bei Angehörigen von Patient:innen mit Lungenkrebs
Die Diagnose sowie die Behandlung eines Lungenkrebses können nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für deren Angehörige sehr belastend sein. Daher soll Angehörigen von Lungenkrebspatient: innen eine intensivere Unterstützung in Form von 3-6 psychoonkologischen Gesprächen über einen Zeitraum von 6 Wochen angeboten werden. In Anlehnung an eine bereits evaluierte psychotherapeutische Kurzzeitintervention (CALM: Managing Cancer And Living Meaningfully) sollen Themen besprochen werden, die Angehörige häufig beschäftigen (u.a. Symptomkontrolle und Kommunikation mit Ärzt: innen oder Spiritualität und Sinnfindung).
Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit einer intensiveren Unterstützung von Angehörigen auf deren Ausmaß von Angst, Niedergeschlagenheit und Unterstützungsbedarf sowie die Lebensqualität zu untersuchen.
Teilnehmen können Angehörige von Lungenkrebspatient: innen, die am Universitätsklinikum Würzburg behandelt werden bzw. wurden.
Bei Interesse und Fragen steht Ihnen das Studienteam unter der Leitung von Frau Dr. Elisabeth Jentschke (Leitung Psychoonkologischer Dienst) zur Verfügung.
Informationen und Kontakt
E-Mail: jentschke_e@ukw.de
Machbarkeit von elektrischer Muskelstimulation (whole-body electromyostimulation / WB-EMS) bei Patient:innen, die sich einer allogenen Stammzelltransplantation unterziehen werden
Allogene Stammzelltransplantation und Bewegungsmangel
Die Übertragung fremder Stammzellen nach vorausgehender Chemotherapie ist eine intensive Zeit der Therapie, die mit Nebenwirkungen und Komplikationen einhergehen kann. Damit Sie als Patient:in bestmöglich geschützt sind, sind Isolations- und Hygienemaßnahmen besonders wichtig.
Hierdurch kommt es zwangsläufig zu einer Einschränkung der Bewegung. Das kann sich nachteilig auswirken, und es ist aus Studien bereits bekannt, dass zu wenig Bewegung z.B. das Risiko für eine Lungenentzündung erhöhen kann. Gleichzeitig kommt es häufig zu einem Verlust an Muskelmasse, und die Belastbarkeit des Herz-Kreislaufsystems kann nachlassen, was sich auf die Lebensqualität vor und nach Transplantation auswirken kann.
Aus diesem Grund kommt körperlicher Aktivität eine enorme Bedeutung zu, da bekannt ist, dass durch kontrollierte Bewegung sowohl Komplikationen und Nebenwirkungen als auch der Muskelverlust reduziert werden können. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich dies positiv auf den Erfolg der Therapie auswirken kann. Welche Form von Bewegung gut durchführbar und effektiv ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Das wollen wir durch diese Studie besser verstehen.
Informationen und Kontakt
E-Mail: KOI-Studien_CCC@ukw.de
Waldbaden gegen Erschöpfung und Fatigue nach einer Krebserkrankung
Fatigue und weitere Symptome nach einer überstandenen Krebserkrankung:
PatientInnen berichten auch nach abgeschlossener Therapie einer Krebserkrankung häufig über Beeinträchtigungen ihrer Lebensqualität wie z.B. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder auch Schlafstörungen. Man geht davon aus, dass 4 von 5 Krebsüberlebenden von anhaltenden Beschwerden nach einer Krebserkrankung betroffen sind. Zu den am häufigsten in Studien genannten Symptomen gehört insbesondere die sogenannte Cancer-related Fatigue (CrF), eine im Vergleich zur Aktivität unverhältnismäßige Erschöpfung. Aber auch Depressivität und Ängstlichkeit, Schmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme und Schlafstörungen gehören zu den beschriebenen Belastungen, wobei sich Studien in der Regel auf Einzelsymptome fokussieren, obwohl in der Regel Mehrfachbelastungen, sog. Symptomcluster (Symptome treten nicht isoliert auf, sondern beeinflussen sich gegenseitig), vorliegen.
Sie können voraussichtlich an der Studie teilnehmen, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind und:
1. durch Erschöpfung nach einer Krebserkrankung anhaltend beeinträchtigt sind (hierfür stellen wir Ihnen zwei Fragen im Aufklärungsgespräch),
2. mit Ausnahme von Erhaltungstherapien (wie z.B. Tamoxifen) innerhalb der nächsten 6 Monate absehbar keine weitere Krebstherapie geplant ist, 3. Sie in der Lage sind bis 15 Minuten vor und während des Waldbadens nicht zu Rauchen (Rauchen beeinträchtigt die Fähigkeit die ätherischen Öle richtig wahrnehmen zu können)
Kontakt und Anmeldung
Tel.: 0931 201 35350
E-Mail: KOI-studien_CCC@ukw.de
Betreff bei Anmeldung: „FOREST-Studie“
Geriatrisch-onkologische Behandlung und Intervention (GOBI)
Hintergrund
Krebs ist überwiegend eine Erkrankung des fortgeschrittenen Alters. Oftmals trifft es Menschen in einer Phase des Lebens, bei der die generelle Belastbarkeit nicht mehr so stark ist, wie in jüngeren Jahren. Neben der bösartigen Erkrankung stellt auch die Therapie für viele eine große Herausforderung und Belastung dar. Wir beantworten gemeinsam mit Ihnen die Frage: Bin ich „fit“ für eine onkologische Therapie und wie kann der Erhalt meiner „Fitness“ unterstützt werden? Unser spezialisiertes Team wird Ihnen im Rahmen der Studie GOBI (Geriatrisch-onkologische Behandlung und Intervention) begleitende Maßnahmen aufzeigen, Ihnen diese ermöglichen und vor Ort – heimatnah oder zuhause – durchführen. In Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt passen wir die Therapie an Ihren Gesundheitszustand an und empfehlen Ihnen unterstützende Maßnahmen: Physio- und Sporttherapie, Ernährungs- und palliativmedizinische Beratung, aber auch Schmerztherapie oder gezielte psychische Beratung und Begleitung. Wir begleiten Sie durch die Krebstherapie, um Ihre Mobilität, Unabhängigkeit und Selbständigkeit zu bewahren!
Dies erwartet Sie
Wir informieren Sie über die Möglichkeiten einer Studienteilnahme und überprüfen das Vorliegen einer Risikosituation für einen komplikationsträchtigen Therapieverlauf. Als Studienpatient:in erhalten Sie zusätzliche Anwendungen durch das Behandlerteam, das für Sie unterstützende Therapien wie psychologische Mitbetreuung, Beratungen, physio- und ergotherapeutische Mitbetreuung bis hin zu mobilen Reha-Maßnahmen veranlasst. Unsere spezielle Begleitung wird über 12 Wochen wissenschaftlich ausgewertet. Erfolgreiche Behandlungen werden selbstverständlich fortgesetzt.
Studienteilnehmer*innen stehen folgende Maßnahmen unentgeltlich zur Verfügung:
- Ausführliche Befunderhebung und Erstellung eines persönlichen Behandlungsplans
- Ernährungsberatung
- Sporttherapie
- Psycho-onkologische Beratung und Betreuung
- Schmerztherapie
- Veranlassung von Ergo- oder Physiotherapie
- Gesundheitliche Vorausplanung (Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht)
- Beantragung von begleitenden Reha-Maßnahmen
- Prüfung von Medikamenteninteraktionen
- Vernetzung mit weiteren Unterstützungsangeboten
Unser gemeinsames Ziel
Ziel der Studie ist, dass Sie unter der 12-wöchigen Betreuung unseres Teams in Ihrem Alltag unabhängiger und selbstständiger sind und über eine bessere Lebensqualität berichten können
Informationen und Kontakt
PD Dr. med. Barbara Deschler-Baier
Tel.: 0931 201-35060
E-Mail: gobi@ukw.de
Gefördert von: Deutsche Krebshilfe
Veränderung der Kognition durch eine kombinierte Psychomotorik-Gedächtnistraining-Intervention bei Patient:innen mit Cancer Related Cognitive Impairment: Eine randomisierte kontrollierte Studie
Patient: innen mit einer Krebserkrankung erleiden häufig Einschränkungen in ihrer Kognition (wie Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprobleme), die international als Cancer Related Cognitive Impairment (CRCI) bezeichnet werden. Diese Einschränkungen können für Betroffene sehr belastend sein und sich auf deren Alltagsaktivitäten und damit auf die Lebensqualität auswirken. Das Krebs-assoziierte Fatigue-Syndrom (Cancer-related Fatigue, CrF) scheint einen Zusammenhang mit der veränderten Kognition zu haben. Dieses wird als ein Gefühl von anhaltender Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit auf körperlicher als auch auf kognitiver und emotionaler Ebene beschrieben.
Primäres Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit eines 8-wöchigen Online-Trainings bestehend aus Psychomotorik- und Gedächtnisübungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit zu untersuchen. Teilnehmen können volljährige Patient:innen mit Brustkrebs, Blutkrebs, Magen-Darm-Tumoren oder malignen Melanomen unter kurativer Therapie (Chemotherapie, Strahlentherapie), die unter kognitiven Beeinträchtigungen leiden und am Universitätsklinikum Würzburg behandelt werden bzw. wurden.
Teilnahme: Patient:innen können ab Januar 2024 an der Studie teilnehmen.
Bei Interesse und Fragen steht Ihnen das Studienteam unter der Leitung von Dr. Elisabeth Jentschke (Leitung Psychoonkologischer Dienst) zur Verfügung.
Informationen und Kontakt
E-Mail: MPMI@ukw.de
Gefördert von: Deutsche Krebshilfe
Studie zur Untersuchung der Effektivität einer Ohrakupressur-Behandlung nach dem NADA-Protokoll für Patient:innen mit Multiplem Myelom
Lebensqualität und Symptomlast beim Multiplem Myelom
Patient:innen mit Multiplem Myelom berichten über belastende Symptome, die sowohl durch die Erkrankung selbst als auch durch die Therapie bedingt sind und die Lebensqualität einschränken können. In Studien werden am häufigsten Schmerzen (70%), Schlafstörungen (50%), Fatigue (50%) und Einschränkungen der Konzentrations- und Merkfähigkeit beschrieben. Es existieren erste Hinweise darauf, dass Ohrakupressur als nebenwirkungsarme, zusätzliche Therapieoption zu einer Reduktion der körperlichen und psychischen Symptome und damit zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen kann.
Ohrakupressur nach dem NADA-Protokoll
Im Rahmen des NADA-Protokolls werden nach einem standardisierten Konzept fünf definierte Punkte einmal wöchentlich an den Ohren nach einem standardisierten Konzept behandelt. Die Behandlung wird mit speziellen Akupressurpflastern, die ein kleines gold-beschichtetes Kügelchen am Ohr andrücken, durchgeführt. Die Pflaster verbleiben nach dem Anbringen für jeweils fünf Tage an den Ohren und werden zu Hause selbstständig nach mitgegebener Anleitung jeweils drei Mal täglich gedrückt.
Ziel der Studie
ist, die Wirksamkeit therapiebegleitender Ohrakupressur nach dem NADA-Protokoll auf die Lebensqualität, die Symptomlast und das Befinden von Patient:innen mit behandlungsbedürftigem Multiplem Myelom zu untersuchen. Um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, ist es wichtig viele Patient:innen einzuschließen. Aus diesem Grund führen wir die Studie gemeinsam mit den Kolleg:innen des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart durch.
Sie können voraussichtlich teilnehmen, wenn Sie . . .
- an einem Multiplen Myelom erkrankt sind und sich daher einer onkologischen Therapie unterziehen.
- über 18 Jahre alt sind.
- keine Bestrahlung im Bereich des Kopfes erhalten.
Kontakt und Informationen
Studienleitung: Dr. med. Claudia Löffler
Studienkoordination: Anne Kollikowski
Akupressurintervention: Pflegeteam Interdisziplinäres onkologisches Tagestherapiezentrum (IOT)
Anmeldung:
Comprehensive Cancer Center Mainfranken (CCC MF)
Tel.: 0931 201-70970
Fax: 0931 201-70740