Deutsch Intern
Fachschaft Medizin

5. Semester

Kaum ein Abschnitt des Studiums wird so herbeigewünscht wie das 5. Semester – schließlich markiert es den Einstieg in den klinischen Abschnitt. Die Semesterferien nach dem Physikum fallen verhältnismäßig kurz aus, doch dafür merkt man spätestens in seinem ersten Kurs "Praktische Klinische Untersuchungsmethoden", dass man endlich in der Klinik angekommen ist. Fächer wie "Mibi" oder "Epi" klingen nicht direkt nach klinischer Praxis, doch trotzdem sind die Fächer im 5. Semester größtenteils interessant. Sie geben Euch eine Basis für viel weiteres Wissen in der Klinik. Und ihr werdet sie lieben!

Klinikführung

Nachdem sich die Vorklinik vor allem am Hubland und in der Innenstadt abgespielt hat, führen die weiteren Kurse fast ausschließlich zum Universitätsklinikum in Grombühl. Um sich dort überhaupt zurecht zu finden, bietet die Fachschaft in den Tagen vor Semesterbeginn eine Klinikführung an.

Weitere Informationen sind hier zu finden.

Infos über die einzelnen Fächer

Anklicken zum Aufklappen

Das Fach mit dem vollständigen Titel „Epidemiologie, Medizinische Biometrie, Medizinische Statistik, Biomathematik und Bioinformatik“ klingt vielleicht etwas kompliziert, gestaltet sich jedoch als einfacher Einstieg in die theoretischen Hintergründe des wissenschaftlichen Arbeitens. Daher sollte es als Grundlage für eine mögliche Promotionsarbeit nicht vernachlässigt werden – auch wenn man sagen muss, dass das Fach in einem späteren Semester sicher besser platziert wäre.

Anwesenheitspflicht besteht nur im Blockseminar (7 Termine), das je nach Dozent gut gestaltet sein kann. Einige Zeit vor der Prüfung bekommen alle Studierenden eine wissenschaftliche Publikation (auf englisch) vorgelegt, zu der dann in der Klausur offene Fragen (auf deutsch) gestellt werden. Auch grundsätzliche Fragen zu z.B. Stochastik kommen vor, die mit dem Kursskript, das im Seminar ausgehändigt wird, als Vorbereitung sehr gut zu bewältigen sind.

Rezensionen zur Epidemiologie, Biometrie, Statistik, Biomathematik und Bioinformatik

Viele Studierende finden dieses Fach sehr spannend, was wohl auch an der sehr anschaulich gestalteten Vorlesung mit technisch innovativen Abstimmungen liegt. Das Praktikum ist manchmal etwas zäh, doch mit dem richtigen Partner läuft das schon.

Hinter dem Titel des Fachs verstecken sich mehrere Teilgebiete: Die Hygiene nimmt dabei den kleinsten Anteil ein und dreht sich vor allem um Maßnahmen, welche die Übertragung von Krankheiten verhindern sollen – das Fach steht eng in Verbindung mit der eigenständig geprüften „Klinischen Umweltmedizin“.
Die Mikrobiologie umfasst neben allen nur vorstellbaren Bakterien und den von ihnen verursachten Erkrankungen auch die Mykologie (Pilze) und Parasitologie. Die Bakteriologie als größter Teil der Mikrobiologie-Vorlesung ist äußerst stoffintensiv, doch wird in der Vorlesung mit Fallbeispielen, geschichtlichem Hintergrund und Quizzen aufgepeppt und verdaulich verpackt. Dafür gab es auch einst den Lehrpreis. Auch ein neu entworfenes Script4you, das im WueCampus2- Kursraum zum Selbstausdrucken bereitsteht empfielt sich sehr und hilft den Überblick zu bewahren.


Den dritten Pfeiler stellt schließlich die Virologie dar, die sich mit den kleinsten aller Erreger befasst und dabei die „prominenten“ Vertreter HIV, Hepatitis oder Influenza ebenso behandelt wie seltene, aber nicht weniger gefährliche Viren.
Das Praktikum besteht aus Übungen verschiedenster Art rund um das jeweilige Thema. Nutzt es, um euch mit dem Mikroskopieren vertraut zu machen.

Die Prüfung stellt eine absolute Besonderheit der Klinik dar, ist dem Studierenden, der gerade das Physikum hinter sich gebracht hat, aber gar nicht so fremd: Hier findet die letzte mündliche Prüfung vor dem Staatsexamen statt. Dabei bekommt man zwei Prüfer – einen Virologen und einen Mikrobiologen, der aber sicherlich auch seine Schwerpunkte (also zum Beispiel die Mykologie) hat. Prüfungsprotokolle gibt es hier leider nicht, weil man die Prüfer erst direkt bei der Prüfung erfährt. Deswegen kann man nur raten: Alle Gebiete sollten ordentlich gelernt werden!
Es sind jedes Semester nicht wenige Studenten, welche die Prüfung schieben. Geht jedoch hin und versucht es! Mehr als durchfallen könnt ihr nicht und der ein oder andere Student mit schlechtem Gefühl ist schon durchgekommen.

Zum Scheinerwerb muss man neben der mündlichen Prüfung auch eine MC Klausur zum Thema Hygiene bestehen. Themen dieser Klausur sind neben dem richtigen Desinfektionsmittel, den richtigen Handschuhen zur jeweiligen Tätigkeit und den unterschiedlichen Lüftungsanlagen auch noch Antibiogramme und die Hygieneregeln zum Umgang mit multiresistenten Erregern. Im Großen und Ganzen ist sie mit den Vorlesungsfolien gut zu bestehen.

Rezensionen zur Hygiene, Mikrobiologie, Virologie

Kaum ein Schein ist so leicht zu erwerben wie der zum Kurs der „Klinischen Umweltmedizin“: Ein Dozent aus dem Institut für Hygiene hält drei Vorlesungen, die auf keinen Fall verpasst werden sollten, zu Themen wie Feinstaub oder Schimmel. Die Termine findet man im Mibi Vorlesungsplan. Die Vorlesungsfolien und die Paper, die der Dozent zur Verfügung stellt, sollten ausgiebig gelernt werden, da sich die Klausur ausschließlich auf diese Inhalte bezieht. Wer das beherrscht, wird keinerlei Probleme mit der Prüfung bekommen.

Die Pathologie ist sicherlich eines der spannendsten Fächer im fünften Semester und nimmt in der ersten Hälfte einen sehr großen Rahmen ein. Der interessierte Studierende kann zwischen mehreren Veranstaltungen wählen, wofür es zu Beginn des Semesters herauszufinden gilt, wo man Präsenz zu zeigen hat.

Die Vorlesung ist je nach Dozent meist recht lohnenswert, immerhin werden wir irgendwann Patienten mit diversen Pathologien versorgen. Die unregelmässig direkt im Anschluss stattfindenden Seminare konzentrieren sich auf einzelne Organe oder Krankheitsbilder und werden von jungen Dozenten gehalten. Der Kurs der mikroskopischen Pathologie erinnert an die Histologie aus der Vorklinik. Je nach Kursleiter gibt es eine kurze Einführung und man mikroskopiert gemeinsam. Der Kurs der makroskopischen Pathologie wird gemeinhin als wesentlich spannender empfunden und lohnt sich eigentlich immer. Zu Beginn des Semesters kann man sich zudem in eine Liste eintragen, wenn man bei einer seltenen Sektion dabei sein möchte. Falls man daran interessiert ist empfiehlt es sich die Nummer der Pathologie ins Handy einzuspeichern und auf laut zu stellen damit man den Anruf früh morgens nicht versäumt.

Am Ende des Kurses steht dann die Klausur, die im Multiple-Choice-Verfahren mit mehreren Antwortmöglichkeiten geschrieben wird. Für die Vorbereitung auf diese Prüfung ist neben den Altklausuren vor allem auch die Durcharbeitung der Fragen (als CaseTrain-Fälle im WueCampus2 Kursraum der Pathologie und nach Themen geordnet im Kursraum der Fachschaft Medizin_Fragensammlung Pathologie zu finden) essentiell, denn ein Teil der Fragen taucht so oder leicht modifiziert auch in der Klausur wieder auf. Mit einiger Übung im Online-Quiz und der Erfahrung aus den Altklausuren ist die Prüfung gut zu bestehen.

Rezensionen zur Pathologie

Die „Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik“ löst zeitlich den Pathologie-Teil des fünften Semesters ab und wird auch nur über ein halbes Semester gelehrt. Dadurch sollte man sich aber keinesfalls zu dem Gedanken verleiten lassen, das Fach sei inhaltlich sehr kompakt: Mit den verschiedensten analytischen Verfahren und Laborparametern sowie spezifischen Bezügen zu Organen wie der Leber oder der Niere steht ausreichend Lernstoff zur Verfügung. Neben einer Vorlesung, deren Besuch sich z.T. wirklich lohnt (nicht nur, weil dort der ein oder andere hilfreiche Hinweis zu Klausurfragen gegeben wird), findet eine Seminarreihe mit Ärzten aus dem UKW zu spezifischen Themen statt.
Einen Eindruck von der Klausur gewinnt ihr am besten durch die Altklausuren.

Rezensionen zur Klinischen Chemie und Laboratoriumsdiagnostik

 

Den absoluten Höhepunkt des fünften Semesters stellt das „Praktikum Klinische Untersuchungsmethoden“ dar: An mehreren Nachmittagsterminen lernt der bisher recht unerfahrene Medizinstudent in Gruppen von ca. 12 Leuten die Grundlagen der zukünftigen praktischen Arzttätigkeit: Die Untersuchung des Abdomens gehört da ebenso dazu wie die Analyse eines EKGs oder neurologische Begutachtungen sowie das Führen eines Anamnesegespräches – dafür stehen dann sogar Schauspielpatienten bereit.

Am Ende des Semesters folgt eine praktische Prüfung, der sog. OSCE (objective structured clinical examination), bei der innerhalb kürzester Zeit eine vorher festgelegte Anzahl an Stationen abgeprüft wird (zuletzt waren es 6 Stationen à 9 Minuten). Zur Vorbereitung stehen Euch neben einem PKU-Skript, das man von der Lehrklinik erhält, kurze Videos auf WueCampus zu Verfügung. Nachdem es sich aber um eine praktische Prüfung handelt, kann nur geraten werden: Üben, üben und nochmals üben – die Lehrklinik steht dafür (fast) jeden Spätnachmittag offen! Nutzt dieses Angebot und habt viel Spaß!

Rezensionen zur Anamnese und Untersuchung

Zusatzstudiengang “Translational Medicine”

Ab dem 5. Semester könnt Ihr auch den Zusatzstudiengang Translational Medicine studieren, der das Medizinstudium um interessante Veranstaltungen mit Forschungsbezug ergänzt. Mehr dazu erfahrt ihr auf dieser Website: https://www.med.uni-wuerzburg.de/studium/tmed/