6. Semester
Langsam aber sicher merkt man auch, dass man tatsächlich im klinischen Teil angekommen ist.
Im 6. Semester hängt die drohende Pharmakologie-Klausur wie das Schwert des Damokles über den Studenten und beherrscht regelmäßig die Gespräche und Gedanken. Dabei sollten aber auch die anderen Fächer nicht übersehen werden: Innere Medizin und Humangenetik sind nämlich durchaus anspruchsvoll, machen dafür aber auch richtig Spaß.
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Oder auch das Querschnittsfach 12. Ein langer Name für ein durchaus interessantes Fach. Die Vorlesung findet montags statt und wird von unterschiedlichen Dozenten aus verschiedenen Disziplinen gehalten. Die Klausur kann man zum Glück schon in der Mitte des Semesters hinter sich bringen und sollte mit dem Stoff auch wenig Probleme haben, wenn man sich gut mit den Vorlesungsfolien beschäftigt und die Altfragen durchkreuzt.
Einen abschreckenderen Titel für ein Fach gibt es kaum – vor allem das Wort „Theorie“ veranlasst die Studenten zu grauenvollen Gedanken an die Vorklinik. Lässt man diesen Begriff aber mal beiseite, entdeckt man in „GTE“ (wie es in der Regel genannt wird) ein spannendes und abwechslungsreiches Fach, das interessante Einblicke in die Geschichte ebenso bietet, wie heiße Diskussionen über ethische Aspekte der Abtreibung oder Palliativmedizin. Neben der freiwilligen Vorlesung ist der Besuch eines Seminars zu einem Themengebiet eurer Wahl Pflicht, das in einer (zB. Montagabend) oder maximal zwei (zwei Abende unter der Woche) Sitzungen abgehalten wird. Die Anmeldung zu einem der Seminare findet in der ersten Vorlesung statt. Die Klausur ist mit dem Stoff aus den Vorlesungen gut zu bewältigen.
Die Humangenetik erfreut den Studenten im 6. Semester immer montags mit Vorlesungen über bekannte wie auch eher unbekannte Erbkrankheiten, lässt dabei aber auch den praktischen Aspekt nicht beiseite: So wird zum Beispiel unter ethischen Gesichtspunkten diskutiert, ob man wirklich in jedem Fall die Eltern über eine mögliche genetische Vorbelastung ihres Kindes informieren sollte und wann eine Abtreibung rechtlich genehmigt ist.
An sich ist die Vorlesung gut gestaltet und wird häufiger durch den ein oder anderen Patienten bereichert.
Die Klausur selbst ist nicht ganz zu vernachlässigen, kann mit dem Stoff aus den Vorlesungen aber auch ohne Lehrbuch erfolgreich bestanden werden (die Folien sind alle online verfügbar). Außerdem kann man durch das erfolgreiche Bearbeiten von vier Casetrains die Klausurnote um eine Notenstufe steigern. Wenig Arbeit, die sich lohnt! Zudem finden sich einige Inhalte aus den CaseTrains in der Klausur wieder ;)
Im sechsten Semester erwartet die erste Hälfte der „Königsdisziplin“ Innere Medizin den Studenten. Je nach Jahreszeit stehen dabei unterschiedliche Themen an: Im Sommersemester werden die Endokrinologie, Gastroenterologie, Hepatologie und Hämatologie behandelt, im Wintersemester stehen die Kardiologie, Nephrologie, Infektiologie und Pulmonologie auf dem Programm.
Der relevante Stoff wird in einer lohnenswerten Vorlesung, die durch die Vorstellung von Patienten und deren Fällen meist praxisorientiert ist, behandelt. Die Endokrinologie und Kardiologie sind besonders klasse! Die Praxis soll dagegen im „KPIM“ (Klinisches Praktikum Innere Medizin) ausreichend Raum finden.
Nach 2 Basisterminen folgen themenbezogenen Termine, in denen durch ein Rotationssystem versucht werden soll, dass ihr Einblick in mehrere Fächer gewinnt (und nicht 12x Nephrologie habt). Dabei dürft ihr Patienten untersuchen und bekommt von den Dozenten Anstöße zum differenzial-diagostischem Denken.
Prüfung gibt es im 6. Semester keine. Diese findet erst am Ende des 7. Semesters statt.
Dieses propädeutische (also „vorbildende“) Praktikum findet an zwei Terminen in Kleinstgruppen aus drei Studenten statt und besteht jeweils aus dem Besuch einer pädiatrischen Station zusammen mit einem Arzt. Das Engagement der Ärzte & Ärztinnen entscheidet maßgeblich über die Qualität des Praktikums, was wirklich eine tolle Erfahrung darstellt. Eine Klausur oder eine andere Prüfung gibt es bei diesem Kurs nicht. Denkt daran, euch die Namen eurer Dozenten zu notieren oder zu merken, damit ihr am Ende des Semesters an der Evaluation zur Vergabe des Kinderklinik-internen Lehrpreises teilnehmen könnt. Für die Teilnehmer werden Bücher verlost ;)
Ja ihr habt es richtig erkannt, es handelt sich um eine Pflichtvorlesung. Aber keine Sorge: Die Anwesenheit wird nicht kontrolliert. Geht in die erste Vorlesung und ihr erfahrt alles, was ihr wissen müsst. In der Klausur werden tatsächlich nur Altfragen verwendet. Allerdings mal mit einem geänderten „Nicht“ oder einer anderen Jahreszahl. Also in der Klausur nicht zu schnell kreuzen, sondern die Fragen durchlesen.
Einen der absoluten Kracher im gesamten Medizinstudium stellt sicherlich die Pharmakologie-Klausur dar: Das Themengebiet ist schier unendlich breit und die Wissenstiefe, in die bei den Klausurfragen vorgestoßen wird, geht weit in den Keller. Wenn man sich von dieser Tatsache nicht gleich abschrecken lässt, erwartet den Studenten allerdings ein hochinteressantes und -relevantes Fach – vom Internisten bis zum Chirurgen wird schließlich jeder eines Tages mit Medikamenten arbeiten.
Das Lehrangebot zum Fach besteht im Wesentlichen aus der Vorlesung, deren Qualität wirklich gut ist und aus dem "Praktikum", was leider keines ist. Freitags wird eine Art Vorlesung zu wichtigen Krankheitsbildern gehalten (nicht anwesenheitspflichtig), die aber ebenfalls äußerst lohnenswert ist! Auch für die Klausur.
Wenn man fleißig in die Vorlesungen geht (v.a. im Wintersemester), beim Praktikum mitarbeitet, sich ein ordentliches Lehrbuch anschafft (viele Kurzlehrbücher reichen leider nicht aus!) und das Altklausurenskript der Fachschaft bearbeitet (das in offizieller Kooperation mit der Pharmakologie erstellt wird!), dann wird man auch diese Klausur (3/4 Multiple Choice, 1/4 offene Fragen) bestehen. Tipp: Fangt ruhig frühzeitig mit den Altfragen an, damit ihr eine Vorstellung von den Schwerpunkten und dort gefragten Zusammenhängen bekommt. Das MLP-Skript, das am Anfang jedes Semesters vertrieben wird, schwankt in der Qualität sehr stark – manche Kapitel sind sehr genaue Vorlesungsmitschriften, andere sind weniger hilfreich.
Dieses sehr heterogene Fach wird von Dozenten verschiedenster Kliniken und Institute gehalten und gliedert sich in die Vorlesung, die den für die Klausur notwendigen Stoff nur teilweise und manchmal etwas chaotisch vermittelt, sowie in ein Praktikum, das als „Impfkurs“ bezeichnet wird. An zwei Terminen wird jeweils zu Beginn etwas Theorie über Impfungen gelehrt, anschließend wird es praktisch: Am einen Tag wird von allen Teilnehmern Blut abgenommen (eine gute Gelegenheit, um seine Fähigkeiten aus PKU oder der Famulatur zu überprüfen!), das bis zum zweiten Termin von der Betriebsärztlichen Stelle ausgewertet wird. Bestehen noch Impflücken, so können diese dann (ebenfalls durch Mitstudenten) geschlossen werden, wobei fast alle Impfstoffe angeboten werden. Das Fach endet schon zur Mitte des Semesters mit einer Klausur, die recht gut zu schaffen ist.
Kaum ein Fach in der Klinik polarisiert derart wie die Rechtsmedizin: Ein Teil der Studenten ist fasziniert von den Fällen und Bildern, der Rest dagegen wendet sich vor Ekel ab. Die Lehre an sich ist aber zweifelsohne mehr als lobenswert: Die Vorlesung ist klar strukturiert, sehr bildlich dargestellt und sorgt nie für Langeweile – und dennoch wird dem Thema „Tod und Sterben“ mit ausreichend Würde entgegengetreten. Das Praktikum und die Klausur erwarten euch dann im siebten Semester.