RASUNOA
Als Primär- und Sekundärpräventive Maßnahme gegen Schlaganfall bei Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) wird eine antithrombotische Therapie mit orale Antikoagulation entweder mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) oder non-VKA orale Antikoagulanzien (NOAK) empfohlen. Allerdings fehlen bisher Daten zur derzeitigen Praxis der Notfallbehandlung für diese Patientengruppe unter einem akuten ischämischen Schlaganfall oder einer akuten zerebralen Blutung.
Ziel des Registers ist deshalb, das Notfallmanagement von akuten Schlaganfällen bei Patienten unter verschiedenen Antikoagulationsschemata unter diagnostischen und therapeutischen Aspekten zu beschreiben. Zudem dient es der Identifizierung von Risiken früher Komplikationen und Faktoren, die das Outcome der Schlaganfallpatienten nach drei Monaten beeinflussen.
RASUNOA-Prime ist eine prospektive, Investigator-initiierte, multizentrische Kohortenstudie, die zwei Substudien umfasst:
- Patienten mit akutem ischämischen Schlaganfall
- Patienten mit akuter intrazerebraler Blutung.
Konsekutiv wurden bundesweit Patienten mit VHF und akutem Schlaganfall (ischämischen Schlaganfall n=2737; intrazerebraler Blutung n=951) in 42 neurologische Kliniken mit zertifizierten Stroke Units in das Register eingeschlossen. Um eine möglichst ausgeglichene Aufnahme für alle drei Behandlungsschemata zu gewährleisten, wurden die Patienten nach einem Algorithmus eingeschlossen, der vorgibt, dass nur wenn ein Patient unter NOAK in die Studie eingeschlossen worden ist auch ein Patient unter VKA bzw. ein Patient ohne Antikoagulation vor dem Schlaganfall eingeschlossen werden konnte.
Die Datenerhebung umfasste studienspezifische Angaben (Laborwerte, thrombolytische oder hämostatische Therapie, Komplikationen), die den Routinedaten des Krankhausaufenthaltes entnommen werden, sowie die neuroradiologische Bildgebung, die im zeitlichen Verlauf zentral ausgewertet wurden. Zudem wurden die Patienten in einem 3-Monats-Follow-up zu ihrem Gesundheitszustand befragt.