Intern
Lehrstuhl für klinische Epidemiologie und Biometrie

TRR 295 Retune INF/S02

INF/S02 Projekt

Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs/ Transregio 295

Allgemeine Informationen zum TRR 295 „Behandlung motorischer Netzwerkstörungen mittels Neuromodulation“

Bewegungseinschränkungen und abnorme Bewegungen sind eine Hauptursache für Behinderungen bei neurologischen Erkrankungen. Durch Neuromodulation/ Tiefe Hirnstimulation (THS), eine gezielte Stimulation von Nervenzellen, kann die dabei veränderte neuronale Netzwerkaktivität reguliert werden. Der überregionale Sonderforschungsbereich (SFB/Transregio) „Behandlung motorischer Netzwerkstörungen mittels Neuromodulation“, der gemeinsam von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Universitätsklinikum Würzburg koordiniert wird, untersucht Mechanismen der Neuromodulation bei verschiedenen Erkrankungen. Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereichs „Neuromodulation“ sollen Therapien für die Behandlung von motorischen Netzwerkstörungen verbessert werden sowie Behandlungsmöglichkeiten für bisher nicht-behandelbare Bewegungsstörungen entwickelt werden.

1. Förderphase – INF Projekt: Entwicklung von Standards für die Qualität, Reproduzierbarkeit und Nutzbarkeit von Daten

Im Rahmen der 1. Förderphase (2020-2024) war das IKE-B am Teilprojekt INF beteiligt. Hier stand die Entwicklung von Standards für die Datenqualität, die Reproduzierbarkeit und Qualitätssicherung sowie die Zugänglichkeit der erhobenen Daten im Mittelpunkt. Das IKE-B entwickelte hierfür gemeinsame Datenstandards und definierte einen Kerndatensatz für klinische Humandaten. Weiterhin beteiligte sich das Institut am Aufbau einer gemeinsamen Infrastruktur zur Datenintegration und Datenspeicherung. Es wurde eine Plattform etabliert, die Forscher:innen den Datenaustausch innerhalb des TRRs erlaubt und die Möglichkeit von projektübergreifenden Datenanalysen bietet.

2. Förderphase – S02 Projekt: Entwicklung einer Kohortenplattform für Parkinson-Patient:innen mit THS

Im Rahmen der 2. Förderphase (2024-2028) ist das IKE-B am Teilprojekt S02 beteiligt. Im Rahmen des Teilprojekts S02 soll nun der Kerndatensatz für klinische Humandaten um komplexe Datenquellen erweitert werden: humanes Biomaterial, Bildgebung, elektrophysiologische Daten, Stimulationsparameter, Krankheitsprogress und Ecological Momentary Assessment. Des Weiteren sollen die Anwendbarkeit und Interoperabilität der etablierten Datenplattform ausgeweitet werden. Außerdem soll eine Beratungsplattform geschaffen werden, um die Datennutzung in der Kohortenplattform zu erleichtern. Dies beinhaltet auch Kernanalysen und Berichte zur Datenqualität.

Die erforderlichen Infrastrukturen für die gemeinsame Nutzung der sehr breit angelegten klinischen Daten sollen innerhalb von ReTune anhand von drei Use Cases getestet werden:

  1. Erfassung von Biomarkern in Liquor und Blut zur Prädiktion des Krankheitsverlaufs
  2. Entwicklung und Vergleich von Programmierungsalgorithmen für die THS basierend auf Bildgebungs- und chronischen Sensordaten mit klinischen Standardparametereinstellungen
  3. Analysen von Early-Onset-Parkinson-Patient:innen mit THS zur Untersuchung langfristiger Einflussfaktoren (z.B. Genetik, Elektrophysiologie, Bildgebung, neurophysiologische Faktoren, adaptive THS) auf den Krankheitsverlauf

Publikationen