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Fachschaft Medizin

Pflegepraktikum

Das Pflegepraktikum, ein 90-tägiger Krankenpflegedienst, ist neben einem Erste-Hilfe-Kurs und den Prüfungen bzw. Kursen in der Vorklinik eine Voraussetzung für die Zulassung zum 1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (Physikum). Durch das Pflegepraktikum werden Medizinstudierende "in den Betrieb und die Organisation eines Krankenhauses eingeführt und mit den üblichen Verrichtungen der Krankenpflege" vertraut gemacht.

Um das Pflegepraktikum ranken sich bekanntermaßen diverse Mythen und Gerüchte, z.B. was wer schon alles Krasses gesehen hat oder welche Aufgaben dabei auf Dich zukommen. Im Endeffekt hängt das sehr von der Abteilung und Station ab, auf der Du eingesetzt wirst.

Wo mache ich das am besten?

Für die Wahl des Krankenhauses, in dem Du dein Praktikum ableisten willst, solltest Du nicht groß über das Renommee der Klinik oder des Chefarztes nachdenken, überleg' einfach, ob Du das Krankenhaus von Zuhause gut erreichen kannst, ob Dich das Fachgebiet interessiert oder ob Du schon jemanden kennst, der dort positive Erfahrungen gemacht hat. Generell sagt man kleineren Häusern eine persönlicheree Arbeitsatmosphäre nach, in Großkliniken gibt's dagegen oft die interessanteren Fälle. In beliebten Fächern wie der Kinderheilkunde ist es oft schwer, einen Praktikumsplatz zu bekommen, da sich sehr viele Leute dort für ein Praktikum interessieren.

Möglich ist es übrigens auch, das Praktikum im Ausland zu absolvieren (wo´ s manchmal sogar Geld dafür geben soll...oder einfach nur wärmer bzw. kälter ist, was den Freizeitwert ungemein steigern kann).

Wie bewerbe ich mich dafür?

Um auch tatsächlich auf eine Station zu kommen, die einen interessiert, ist es nützlich, sich frühzeitig um einen Praktikumsplatz zu bewerben. Am Besten ist es, die Telefonnummer der Pflegedienstleitung über Internet oder den Klinikpförtner herauszufinden und einfach anzurufen, denn Fragen kostet nichts. Meist sind zur Bewerbung einige Unterlagen nötig, in der Würzburger Uniklinik zum Beispiel Anschreiben, Abiturzeugnis, Immatrikulationsbescheinigung, Lebenslauf und Gesundheitszeugnis (gibt's beim Hausarzt), z.T. wird auch der Nachweis von Schutzimpfungen (Masern, Covid) benötigt.

Was erwartet mich im Pflegepraktikum?

Wenn Du einen Platz bekommen hast, wirst Du normalerweise für Deine Praktikumszeit in den regulären Dienstplan Deiner Station eingeteilt, arbeitest also wie die normalen Schwestern und Pfleger im Früh- oder Spätdienst - allerdings ohne Bezahlung. Auf jeden Fall kommst Du in den Genuss, im Morgengrauen aufzustehen. Auf Station angekommen gibt es vor allem viel tägliche Routine: Bettenmachen, Medikamente und Essen verteilen, Bettpfannen leeren, Patienten waschen oder zu Untersuchungen begleiten und und und...  

Das Pflegepraktikum hat auch viele positive Seiten: Du hast sehr engen Patientenkontakt und nimmst selber an der Behandlung teil. Mit etwas Glück darf man bei der Visite mitlaufen, evtl. sogar mal bei der ein oder anderen Untersuchung des Patienten dabei bleiben oder in den OP zum Zuschauen. Auch hier gilt: Fragen kostet nichts, vor allem, wenn Ihr Euch sonst engagiert zeigt. Aber Vosichtig: Operateure lieben es, Studenten knifflige Fragen zu stellen!

Wer Glück hat, kann im Laufe der Zeit viel zu sehen bekommen, umfangreichere Untersuchungen und interessante Krankheitsbilder kennen lernen und ganz nebenbei wird man mit der Zeit auch in die klinikinterne Tratscherei integriert, die das Stationsleben doch erst l(i)ebenswert macht! Wenn Ihr dann noch zum Abschied Kuchen mitbringt, freut sich das Stationsteam.

Worauf muss ich noch achten?

Du solltest bei der Planung des Praktikums darauf achten, dass Du insgesamt 90 Tage (pro Woche 5 Arbeitstage und 2 freie Tage zählen als 7 Praktikumstage) Praktikum machst und dies auch entsprechend auf der Bescheinigung vermerkt wird. Achte darauf, dass die Bescheinigung selbst nicht vor dem letzten Praktikumstag datiert ist. Auf der Seite des Prüfungsamtes gibt's ein Formular zum Ausdrucken. Es ist auch möglich, das Praktikum zu unterteilen (solange Du immer mindestens einen Monat - 30 Tage - am Stück arbeitest). Und um Gerüchten vorzubeugen: ja, man darf die drei Monate auch auf zwei Blöcke von je ca. sechs Wochen (also genau genommen 45 Tage) aufteilen.

Mehr kannst Du im Prüfungsamt am Hubland Nord, Oswald-Külpe-Weg 84/1 (linker Eingang) oder auf deren Homepage erfahren.