3. Semester
Das 3. Semester wird im Sommersemester zeitlich vor allem durch den Histologie-, im Wintersemester durch den Präpkurs geprägt. Daneben fordern aber auch die anderen Fächer ihren Tribut: Die Biochemie wird mit einer den Stoff von zwei Semestern umfassenden Klausur abgeschlossen und die Physiologie ruft zum ersten Teil des Praktikums.
Infos über die einzelnen Fächer
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Ablauf und Organisation des Biochemieseminars und -praktikums sind schon aus dem zweiten Semester bekannt. Im Wintersemester steht Molekularbiologie, im Sommersemester Stoffwechselbiochemie auf dem Programm. Es geht wieder in Labor; das Praktikum findet weiterhin im wöchentlichen Wechsel mit den Seminaren statt. Am Ende des Semesters steht die von vielen gefürchtete Klausur über den gesamten Stoff, der im zweiten und dritten Semester behandelt wurde. Diesen schon zu diesem Zeitpunkt ordentlich zu lernen, lohnt sich aber nicht nur für die Klausur, sondern auch für das Physikum – dort macht die Biochemie nämlich einen ordentlichen Anteil aus.
Die Case-Train-Sammlung auf WueCampus bietet eine gute Möglichkeit zum Kreuzen als Klausurvorbereitung.
Es fällt auf, dass im Wintersemester mit dem Abschluss des Präpkurses und der Biochemieklausur am Semesterende sehr viel Stoff auf Euch zukommt. Diese Stoffmenge sollte man nicht unterschätzen und früh genug anfangen zu Lernen. Allerdings werden die Fächer im Laufe des Semesters schon ausführlich behandelt, sodass man zumindest schon ein Grundverständnis mitbringt.
Wohl ziemlich unbestritten DAS Highlight der Vorklinik. Zweimal die Woche geht es in den Präpsaal – bewaffnet mit Kittel und Präparierset (genau, das aus dem Biologie Praktikum). Schritt für Schritt, Kurstag für Kurstag lernt man in einer Kleingruppe von 12 Studenten/innen den menschlichen Körper besser kennen.
Es geht um ein Lernen mit Augen und Händen, mit Fühlen und Empfinden, denn der menschliche Körper ist viel zu komplex und von Individuum zu Individuum so verschieden, dass es auch kein Autor des noch so guten Lehrbuchs in dieser Form zu Papier bringen könnte.
Jeder Kurstag teilt sich in einen Präparierteil am Körperspender und ein anschließendes Tutorium (oder zeitlich andersherum), in welchem das theoretische Wissen ergänzend zu den Vorlesungen vermittelt wird. Denn leider wartet auch eine ungeheure Stoffmenge auf Euch. Diese wird, angelehnt an das derzeitige Themen- und Präpariergebiet, in Abständen von 3-4 Wochen von euren zuständigen Professoren in mündlichen Testaten am Präptisch abgefragt. Das Knodt Skript ist an manchen Stellen zu oberflächlich für die Testate, doch wird hier der grundlegende Lernstoff gesammelt und zusammengefasst, was für die Klausur wiederum reicht.
Zusätzlich gibt es noch einige klinische Vorträge zwischen den beiden Teilen, die die Relevanz des Gelernten für den späteren Arztalltag verdeutlichen sollen. Diese fanden im letzten Jahr im Abstand von 4-5 Wochen Mittwochs um 07:30 Uhr morgens per Zoom online statt.
Insgesamt wird man in fünf Testaten geprüft. Das Semester beginnt mit einem schriftlichen Eingangstestat zu Knochen, Gelenken und den wichtigsten Muskeln. Dies findet meistens direkt am ersten Tag des Semesters statt.
Im zweiten Testat wird dann der Fokus auf den Bewegungsapparat gelegt und man lernt alle Ursprünge, Ansätze und Funktionen, sowie die Innervation aller Skelettmuskeln, sowie die Gefäßversorgung und wichtigsten Nerven des Bewegungsapparates kennen. Das zweite Testat ist sicherlich das stofftechnisch umfangreichste und anspruchsvollste Testat.
Im dritten Testat werden der Hals und der Brustkorb mit allen ihren enthaltenden Leitungsbahnen und Organen geprüft. Dieses Testat findet meist ca. zwei Wochen vor der Weihnachtspause statt.
Das vierte Testat folgt dann direkt in der ersten Uniwoche nach den Weihnachtsferien und behandelt den Bauchraum mit allen Organen und Leitungsbahnen.
Im letzten Testat werden der Kopf, die zwölf Hirnnerven und die anatomischen Grundlagen des Gehirns abgefragt, was für die meisten Studierende direkt nach dem zweiten Testat das zweitanspruchsvollste Testat ist.
Das erste Testat wird schriftlich anhand eines Abbildungskatalogs abgeprüft, die Testate 2-5 finden mündlich an den Körperspender*innen statt.
Abgeschlossen wird der Präpkurs durch eine Abschlussklausur, die für fast alle Studierenden allerdings keine große Hürde mehr darstellt. Wenn man bisher mehr oder weniger gut durch alle Testate durchgekommen ist, wird man auch die sehr fair gestellte Abschlussklausur mit links bestehen.
Der eigentliche Abschluss des Präpkurses ist dann allerdings der alljährliche Präpfasching in der Anatomie, bei dem sich die Anatomie in eine große Partyarea verwandelt und die Anatomiedozenten höchstpersönlich für Stimmung auf der Tanzfläche sorgen. Freut Euch auf einen grandiosen Abend, der die Strapazen doch sehr lernintensiven Semesters schnell vergessen lässt ;D
Histologie heißt übersetzt Zell- und Gewebelehre, das heißt an der Vergrößerung durchs Mikroskop wird man nicht vorbeikommen. Im Laufe des Semesters mikroskopiert man zweimal die Woche so gut wie alles, was man im Körper finden kann und lernt Gemeinsamkeiten, Unterschiede und auch einige Funktionen der verschiedenen Zellen kennen. Ein Schmankerl für alle kreativen Malbegeisterten unter Euch – jede Struktur unter dem Mikroskop muss abgezeichnet und in ein Skript übertragen werden.
Aller Anfang ist schwer – macht Euch keine Sorgen, wenn Ihr zuerst Schwierigkeiten habt im Mikroskop etwas anderes als Striche und Kreise in verschiedenen Farben zu sehen – im Laufe des Semester kann man mit ein wenig Eigeninitiative und Lernbereitschaft bald die Strukturen und verschiedenen Zell- und Gewebetypen identifizieren und das mühsam erlernte, theoretische Wissen ergibt bald einen Sinn.
Die Physiologie wird von vielen als das für Mediziner relevanteste Vorklinikfach betrachtet. Dies ist nicht ganz abwegig, da man im Praktikum häufig mit Testverfahren und physiologischen Vorgängen zu tun hat, die durchaus klinikrelevant sind und bei entsprechender Vorbereitung sehr beim Verständnis des Lernstoffs helfen. Da man viele Tests an sich und seinen Kommilitonen durchführen kann, macht das Praktikum erstaunlich viel Spaß. Im Wintersemester geht es in der Physiologie um Themen wie Niere, Herz und Lunge. Man lernt viel über Säuren und Basen, Harnproduktion, EKG und den Blutdruck. Im Sommersemester kommen Sinneswahrnehmungen wie Hören, Sehen und der Gleichgewichtssinn auf das Programm. Im dritten Semester gibt es glücklicherweise noch keine Klausur in der Physiologie, sodass man sich ganz in Ruhe in den Semesterferien zum vierten Semester nochmal eingehender mit dem Stoff des dritten Semesters beschäftigen kann.