BMBF-Austauschplattform für ACS
2020 benannte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die nachhaltige Förderung von fortgeschrittenen klinischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (Advanced Clinician Scientists - ACS) als eine der großen Herausforderungen der deutschen Universitätsmedizin für das nächste Jahrzehnt.
Es ist wichtig, Ärztinnen und Ärzte auszubilden und zu qualifizieren, die die Lücke zwischen hochwertiger Patientenversorgung und Forschung schließen - denn nur so transferieren wir die schnellen Fortschritte der Medizin in neue Diagnose- und Therapieansätze und bearbeiten noch ungelöste klinischen Fragen.
Maßgeschneiderte Unterstützung ist unerlässlich, um talentierte und erfahrene ACS langfristig als Führungspersönlichkeiten in der akademischen Medizin zu fördern und zu halten. Aus diesem Grund unterstützt das BMBF seit 2022 bundesweit acht Programme für Advanced Clinician Scientists, Förderungen für weitere Standorte sind derzeit ausgeschrieben.
EMPOWER-ACS - Eine gemeinsame Plattform
Damit diese Förderung langfristig wirkt und die nächste Generation von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gesichert wird, sind Veränderungen in der deutschen Universitätsmedizin notwendig. Aus diesem Grund fördert das BMBF über die einzelnen Advanced Clinician Scientist-Programme hinaus den Aufbau einer gemeinsamen Plattform, auf der sich die Programme und die dort geförderten Advanced Clinician Scientist vernetzen. Die Plattform dient dem regelmäßigen Austausch und soll die Netzwerkbildung und Sichtbarkeit fördern - etwa durch durch jährliche Netzwerktreffen, die Entwicklung gemeinsamer Ziele in Arbeitsgruppen und die aktive Mitwirkung in wichtigen Gremien.
Auf diese Weise wird die Sichtbarkeit der Advanced Clinician Scientists gestärkt, ihre politische Stimme hörbarer und die Chance, neue, attraktive Karrierewege und langfristige Perspektiven in der Universitätsmedizin zu schaffen, wächst. All dies trägt dazu bei, die Zukunft der Universitätsmedizin nachhaltig mitzugestalten und voranzutreiben.
Die BMBF-geförderten Advanced Clinician Scientist-Programme stellen sich vor
Bonn: ACCENT - Immunpathogenese und Organdysfunktion/ Gehirn- und Neurodegeneration
Ziel der Förderung ist es, die Ärzt*innen bei der Entwicklung eines sichtbar eigenständigen wissenschaftlichen Profils zu unterstützen. Nach Abschluss des Programms sollen sie über die Qualifikation zur Übernahme einer eigenständigen Professur verfügen.
Dresden: CAMINO - Career Advancement in Multidimensional Tumor Targeting
Aufbauend auf einer florierenden biomedizinischen Forschungslandschaft an der Hochschulmedizin Dresden möchte das vom BMBF geförderte CAMINO-Programm (Career Advancement in MultIdimeNsional TumOr Targeting) die Karrieren von Advanced Clinician Scientists fördern und zukünftige Akteure in der translationalen Onkologieforschung gezielt unterstützen.
Duisburg-Essen: UMEA² - University Medicine Essen Advanced Clinician Scientist Academy: Promoting Excellence in Translational Medicine
UMEA² bietet Fach- und Oberärzt:innen die Möglichkeit, sich parallel zur klinischen Tätigkeit in einem modernen Smart Hospital unter optimalen Rahmenbedingungen eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen und sich wissenschaftlich weiter zu qualifizieren. Durch eine individuelle Förderung, finanzielle Unterstützung und ein umfassendes Qualifizierungsprogramm können Teilnehmer:innen ihre Expertise und Kompetenzen in der klinischen Forschung erweitern und so innovative, klinisch/translationale Forschungsprojekte an den drei Interfaces zum Erfolg führen.
Erlangen-Nürnberg: iIMMUNE_ACS - Interfaces in Immunomedicine
Das Advanced Clinician Scientist Programm iIMMUNE_ACS fördert herausragende, forschende Kliniker/-innen nach Abschluss ihrer fachärztlichen Weiterbildung. Es ist eine Erweiterung der facharztbegleitenden Clinician Scientist Programme am IZKF (CSPI und II) und am DZI (NOTICE). Die geförderten Advanced Clinician Scientists (ACS) erhalten die Möglichkeit, neben ihrer klinischen Tätigkeit ein Forschungsprojekt auf dem Gebiet der Immunmedizin durchzuführen und sich durch ein weiterführendes, interdisziplinäres Ausbildungsprogramm auf eine klinisch-wissenschaftliche Leitungsfunktion vorzubereiten.
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Frankfurt: INITIALISE - Innovations in Infection Medicine
INITIALISE ist Teil einer Vielzahl von Karriereförderprogramme des Fachbereichs Medizin am Frankfurter Universitätsklinikum und richtet sich an klinisch tätige WissenschaftlerInnen, die bereits hervorragende Leistungen erbracht haben und eine kombinierte klinische und wissenschaftliche Karriere in der Infektionsmedizin anstreben. Die Förderung ermöglicht eine Teilfreistellung von der klinischen Versorgung und eine geschützte Forschungszeit von 50-70%. Während der 6-jährigen Förderungszeit wird dem Advanced Clinician Scientist durch finanzielle Unterstützung der Aufbau einer eigenständigen Forschungsgruppe ermöglicht. Dabei wird er durch individuelle Förderung und Mentoring unterstützt.
Freiburg: IMMediate - Immune-Mediated Diseases
Das IMMediate – Programm ist Teil des Freiburger Ausbildungsmodells zur wissenschaftlichen Karriereentwicklung, das Förder- und Qualifizierungsprogramme für alle Karrierephasen bietet. Das IMMediate - Programm richtet sich an forschende Fachärztinnen und Fachärzte, die eine kombinierte klinische und wissenschaftliche Karriere im Bereich der Immunologie anstreben. Neben finanzieller Unterstützung für geschützte Forschungszeit (50%) sowie Personal-, Reise- und Sachmitteln bietet IMMediate ein 4-stufiges Mentoring-Konzept sowie ein individualisierbares Programm zur Karriereentwicklung.
Hamburg: iSTAR - integrative Advanced Clinican Scientists Targeting Inflammatory and Infectious Diseases
Das Ziel von iSTAR ist es, ein innovatives Konzept der Advanced Clinician Scientist (ACS) Förderung mit langfristiger Perspektive am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) strategisch zu etablieren. Hierdurch sollen talentierte ACS gefördert und die translationale Forschung nachhaltig verbessert werden. Durch Unterstützung der Vereinbarkeit von Forschung und klinischer Tätigkeit, Familie und Beruf, sowie einem umfassenden Mentoring-Programm eröffnen sich talentierten Fachärztinnen und Fachärzten neue und exzellente Karrierewege.
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Würzburg: INTERACT - Interfaces in Translational Research
INTERACT bietet klinisch tätigen Fach- bzw. Oberärztinnen und -ärzten nachhaltige Strukturen mit neuen Karriereperspektiven an der Schnittstelle zwischen Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Neben finanzieller Unterstützung für geschützte Forschungszeit sowie weitere Personal- und Sachmittel bietet INTERACT ein 4-stufiges Mentoring-Konzept und ein individualisierbares Programm zur Karriereentwicklung.
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