Kenntnisprüfung

Die Kenntnisprüfung Humanmedizin dient dazu sicherzustellen, dass die medizinischen Kenntnisse und Fähigkeiten von ausländischen Ärztinnen und Ärzten mit denen von Absolventinnen und Absolventen eines deutschen Medizinstudiums gleichwertig sind. Ein erfolgreiches Bestehen der Prüfung ist Voraussetzung, um die deutsche Approbation zu erhalten.

Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung

Zur Vorbereitung werden Materialien empfohlen, die auch deutsche Medizinstudierende für ihre Staatsexamensprüfungen verwenden. Die Erfahrungen aus den Prüfungen zeigen, dass eine intensive Vorbereitung über mehrere Monate bis hin zu einem Jahr unverzichtbar für das Bestehen der Kenntnisprüfung ist. Besonders hilfreich ist dabei die Online-Plattform AMBOSS, die medizinisches Wissen systematisch und übersichtlich aufbereitet. Darüber hinaus sind folgende Ressourcen (Bücher oder online) empfehlenswert:

• Fallbasierte Lernmaterialien zu den Fächern Innere Medizin und Chirurgie, die häufige Krankheitsbilder und ihre akute Behandlung beschreiben.
• Lernmaterialien und Kurse zur EKG- und Röntgenbildinterpretation
• Literatur zu den ärztlichen Grundlagen, wie der Anamneseerhebung und der körperlichen Untersuchung.

Zusätzlich bieten verschiedene Anbieter Vorbereitungskurse an, die meist online stattfinden. Diese Kurse sind oft auch als Fortbildungsmaßnahme anerkannt.

Besondere Tipps:

• Lernen Sie mit generativen künstlichen Intelligenzen (KI) bzw. Large Language Models (LLMs). Sie können sich von der KI Fragen stellen lassen, diese beantworten und dazu eine Rückmeldung einholen.
• Üben Sie mit ärztlichen Kolleginnen und Kollegen die praktischen Fertigkeiten, insb. eine zielgerichtete Anamnese und die körperliche Untersuchung.
• Sammeln Sie praktische Erfahrungen in Notfallambulanzen oder Notaufnahmen, um das akute Management von Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern zu erlernen. Wichtig ist, dass Sie die Vorgehensweise nach deutschem Standard und Leitlinien erklären können.
• Simulieren Sie Prüfungen mit Kolleginnen und Kollegen im Vorfeld, dazu bieten die fallbasierten Bücher eine gute Grundlage (vorgefertigte Fragen und Antworten)

Inhalte der Kenntnisprüfung

Die Schwerpunkte der Kenntnisprüfung liegen auf den Fächern Innere Medizin und Chirurgie. Ergänzend werden Kenntnisse in den folgenden Bereichen geprüft:  Notfallmedizin, Klinische Pharmakologie und Pharmakotherapie, Bildgebende Verfahren, Strahlenschutz und Rechtsfragen der ärztlichen Berufsausübung

Ablauf der Prüfung in Würzburg

Die Kenntnisprüfung besteht aus zwei Teilen:

• Klinisch-praktische Prüfung: Sie demonstrieren körperliche Untersuchungen und die Erhebung einer fokussierten Anamnese oder Beratung an Patientinnen und Patienten. Bitte bringen Sie hierfür einen Arztkittel und ein Stethoskop mit.
• Mündlich-fallbasierte Prüfung: In Fragerunden beantworten Sie Fragen von den drei Prüfenden zu verschiedenen klinischen Themen. Der Schwerpunkt liegt auf der Besprechung von Krankheitsbildern, der Abklärung von Behandlungsanlässen sowie dem Management akuter Situationen. Es wird aber auch nach chronischen Verläufen inkl. Onkologie gefragt.

Vor der Prüfung erhalten Sie einen Patientenfall auf Papier, der verschiedene Befunde enthält. Ihre Aufgabe ist es, daraus handschriftlich einen zusammenfassenden Bericht zu erstellen, der auch eine kurze Bewertung des Falls enthält. Bitte bringen Sie Papier und Schreibmaterial mit. Für das Lesen der Unterlagen und das Schreiben des Berichts haben Sie in der Regel eine Stunde Zeit.

Die klinisch-praktische und mündliche Prüfung dauert pro Prüfungskandidatin oder -kandidat etwa 60 Minuten. Die Prüfungen werden als Gruppenprüfung mit bis zu vier Personen durchgeführt. Bitte bringen Sie am Prüfungstag selbstständig Essen, Snacks und Getränke mit, da keine Verpflegung gestellt wird.

Die Einladung zur Prüfung mit Bekanntgabe des konkreten Prüfungstermins erhalten Sie spätestens zwei Monate vor Ihrem Prüfungstermin auf dem Postweg.

Eine E-Mail mit detaillierten Informationen zum Ablauf erhalten Sie etwa sechs Wochen vor dem Prüfungstermin von der vom Prüfungsamt in der Einladung benannten vorsitzenden Person. In dieser E-Mail erfahren Sie auch die Namen sowie die Fachgebiete der beiden weiteren zwei Prüfenden. Ein Vorgespräch oder ein persönliches Kennenlernen ist nicht vorgesehen.