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Institut für Medizinische Lehre und Ausbildungsforschung

Modul IV

Klinisches Denken fördern und Lehrsituationen meistern: Entscheidungsfindung, didaktische Reduktion und Teamentwicklung

Termin

13./14.03.2025             10 freie Plätze 

 

Ort

Hörsaal des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie, Haus E1, Josef-Schneider-Str. 2, 97080 Würzburg
 

Dauer

Die Kurse unterliegen einem Blended-Learning-Konzept. Neben konkreten Online-Selbstlernphasen (Vor- und Nachbereitungen) wird der Großteil des Didaktik-Trainings in Präsenz zu o.a. Zeiten stattfinden.

18 Arbeitseinheiten (AE), aufgeteilt in 2 Präsenztage (14 AE) zzgl. Vor- und Nachbereitungsaufgaben (4 AE)

 

Fortbildungspunkte der bayerischen Landesärztekammer

Fortbildungspunkte werden beantragt.
 

Zielgruppe

Dozierende, die basierend auf Erkenntnissen der Lernpsychologie ihre Lehre „lernerfreundlich“ gestalten sowie mit herausfordernden Situationen in ihrer Lehre souverän umgehen möchten.

 

Tag 1: Klinische Entscheidungsfindung und didaktische Reduktion

  Tag 2: Teamentwicklung erleben: Digital, analog und kollegial

Ziele

In diesem Workshop wenden Sie das ARCS-Modell von John Keller als einen bewährten Ansatz zur Förderung der Motivation in Lernkontexten an. Es umfasst vier Komponenten: Aufmerksamkeit, Relevanz, Selbstvertrauen und Zufriedenheit. Sie wenden es auf eigene Lehrbeispiele an und identifizieren daraus Verbesserungspotenzial.

Zudem wird es um die komplexen Aufgabe gehen, das richtige Maß zur adäquaten Diagnostik und Therapie zu finden. Oftmals ist es erforderlich, auf der Grundlage limitierter Informationen und unter Inkaufnahme einer inhärenten Unsicherheit, optimale klinische Entscheidungen zu treffen. Zur Unterstützung dieser Entscheidungsprozesse präsentieren wir didaktische Ansätze, die darauf abzielen, das klinische Urteilsvermögen durch gezieltes Training im Lehrkontext zu schärfen. Im Rahmen dieser Lehrmethoden fokussieren wir zudem auf spezifische Strategien zur Identifikation und Korrektur kognitiver Verzerrungen. Dies umfasst Techniken zur Förderung eines kritischen Bewusstseins für Fehlerquellen im diagnostischen Prozess und zur Implementierung von De-Biasing-Methoden.

Die Vollständigkeitsfalle in der medizinischen Lehre steht ebenfalls im Fokus. Sie entsteht, wenn zu viele Informationen ohne didaktische Vereinfachung vermittelt werden, was Lernende überfordern kann. Ziel ist es, Lehrende mit Strategien und Werkzeugen für eine effiziente Wissensvermittlung auszustatten, die wesentliche Inhalte fokussiert, ohne Wichtiges auszulassen. Teilnehmende erhalten praxisnahe Konzepte für didaktische Reduktion und zur Reduktion zur kognitiven Belastung, untermauert mit Beispielen aus der medizinischen Bildung.

 

Ziele

In diesem eintägigen Workshop reflektieren die Teilnehmenden, wie effektive Zusammenarbeit in digitalen, analogen und kollegialen Kontexten funktioniert. Sie können wesentliche Faktoren für erfolgreiche Zusammenarbeit benennen und Kommunikations- sowie Kooperationsstrategien anwenden.

Inhalte

  • integrieren die klinische Entscheidungsfindung als didaktisches Konzept in die Lehre
  • fördern fallbasiertes, kollaboratives Lernen mittels „Illness Scripts“
  • beschreiben häufige Fehlerquellen und kognitive Verzerrungen im diagnostischen Prozess und können
    Lehrmethoden hierzu anwenden, um Lernende vor Verzerrungen zu bewahren.
  • setzen anspruchsvolle Unterrichtsinhalte um, ohne zu überfordern (Cognitive Load im Unterricht)
  • beschreiben das Prinzip der didaktischen Reduktion und nutzen es für die Schwerpunktsetzungen in eigenen Lehrveranstaltungen
  • erklären die vier Kategorien des instruktionspsychologischen ARCS-Modells und können passende Maßnahmen zur Motivationssteigerung in eine Lehrveranstaltung integrieren
 

Inhalte

Die Teilnehmenden erhalten Impulsvorträge zu den genannten Themen und wechseln für die Praxisübungen zwischen den digitalen, analogen und kollegialen Formaten, um die wesentlichen Elemente erfolgreicher Teamarbeit hautnah zu erleben.

 

  • Digital: Best-Practice Beispiel aus der Lehre - Interprofessionelles Team-Training in Virtual Reality-Notfallszenarien nach dem TeamSTEPPS-Konzept
  • Analog: Teamdynamik erleben im realen Raum nach dem Tuckman-Modell
  • Kollegial: Synergien im Team nutzen - Gemeinsame Fallberatung und Lösungsentwicklung im Austausch mit Kolleginnen  

 

Warum Teamentwicklung im Lehrenden Kontext?
Effektive Zusammenarbeit ist essenziell in der Medizin, um die Qualität der Patienten-versorgung zu sichern und Teams in herausfordernden Situationen handlungsfähig zu machen. Als Lehrender im medizinischen Bereich tragen Sie entscheidend dazu bei, Teams für die Anforderungen im Klinikalltag zu stärken. Dieses Training vermittelt Ihnen praxisnahe Konzepte und Methoden, um Zusammenarbeit und Kommunikation gezielt zu fördern – Kompetenzen, die Sie direkt in Ihre Lehrpraxis integrieren können. So unterstützen Sie Ihre Lernenden dabei, in der Patientenversorgung effizienter und sicherer zu agieren.

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Anmeldung

Die Anmeldung erfolgt über das entsprechende Anmeldeformular.


E-Mail: Henig_L@ukw.de
Fax:  +49 (0)931/201-655213

Universitätsklinikum Würzburg
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97080 Würzburg